Peter-Pan-Grundschule

Noten und Grundschulempfehlung in der Corona-Pandemie

Vor allem für Kinder, die im kommenden Schuljahr an eine weiterführende Schule wechseln, ist das Halbjahreszeugnis von besonderer Bedeutung. Die Noten sind ein wichtiges Kriterium für die sogenannte Grundschulempfehlung. Doch wie aussagekräftig sind die Noten in der Corona-Pandemie, und wie berücksichtigen die Lehrkräfte in ihren Bildungsgangempfehlungen die besonderen Umstände in diesem Schuljahr? Florentine Anders / 18. Januar 2021

Ende Januar kommen die Lehrerinnen und Lehrer der sechsten Klassen der Berliner Peter-Pan-Grundschule zu ihren „Gutachtenkonferenzen“ zusammen, um sich die kniffligen Fälle noch einmal genauer ansehen. In Berlin wechseln die Kinder nach der sechsten Klasse in eine weiterführende Schule. Die Beratungsgespräche mit den Eltern darüber, welche Schulform und welches Profil für die Kinder empfehlenswert, haben an der Schule bereits im November stattgefunden. „Wenn die Kinder mit ihrem Notenschnitt zwischen 2,3 und 2,7 liegen, bekommen sie nicht ohne Weiteres eine Grundschulempfehlung für den Besuch eines Gymnasiums. Dann beraten alle Lehrkräfte noch einmal über die erreichten Kompetenzen“, sagt Britta Jochmann, Lehrerin der Peter-Pan-Grundschule. Jochmann unterrichtet in ihrer sechsten Klasse Mathematik. „Es ist wichtig, dass alle Lehrkräfte zu Wort kommen, um sich ein Bild zu machen. Denn ein Kind kann in einem Fach desinteressiert und in einem anderen Fach dagegen sehr leistungsbereit sein“, sagt Jochmann.

Trotz Lockdown konnten an der Peter-Pan-Grundschule alle Klassenarbeiten geschrieben werden

Trotz der Einschränkungen durch den Lockdown konnten an der Peter-Pan-Grundschule alle Klassenarbeiten vor den Halbjahreszeugnissen geschrieben werden. „Wir haben vor und nach Weihnachten die sechsten Klassen versetzt in kleinen Gruppen in die Schule kommen lassen, um die letzten Klassenarbeiten zu schreiben“, sagt Steffi Weizel, die ebenfalls eine Übergangsklasse an der Peter-Pan-Grundschule unterrichtet. Gravierende Lernrückstände durch die Schulschließungen im Frühjahr gibt es in ihrer Klasse nicht. „Während der Schulschließungen haben wir alle Kinder gut erreicht, einige haben wir in die Schule eingeladen. Hier konnten sie dann zusammen mit der Schulsozialarbeit und den Sonderpädagogen angeleitet lernen“, sagt Weizel. Für die Kinder aus Flüchtlingsheimen seien ebenfalls federführend durch die Schulsozialarbeit spezielle Konzepte im Wohnheim erarbeitet worden. Und dann sei auch zu Beginn der Sommerferien mit den Kindern, die im Homeschooling weniger intensiv lernen konnten, in Sommerkursen viel aufgearbeitet worden.

Spätestens wenn die Eltern die Grundschulempfehlung mit dem Halbjahreszeugnis in der Hand halten, entscheiden sie, welche Schule für ihr Kind die richtige ist. Diese Entscheidung kann auch von der Empfehlung abweichen, denn in Berlin zählt der Elternwille.

Quelle: https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/noten-und-grundschulempfehlungen-in-der-corona-pandemie/