Wie bereits bei der letzten Auflage, nahm auch in diesem Jahr eine 5. Klasse unserer Schule am Fußballbildungsprojekt „FAIR FRIENDS“ teil.
„FAIR FRIENDS“ ist ein übernationales Projekt, organisiert von der GSJ gGmbH und dem angeschlossenen Kick Projekt. An der Veranstaltung nahmen 2016 ca. 600 Kinder aus Berlin und Polen teil. „FAIR FRIENDS“ findet im zweijährigen Rhythmus, jeweils zu den Fußballweltmeisterschaften bzw. Fußballeuropameisterschaften statt. Ziel von „FAIR FRIENDS“ ist es, die gute Nachbarschaft zwischen Deutschland und Polen zu stärken und auszubauen sowie völkerverbindende Gedanken zu transportieren.
Logo Wettbewerb und EM Auslosung
„FAIR FRIENDS“ begann für die 5c bereits im November 2015 mit dem Logo Wettbewerb. Die Kinder der Klasse erstellten unter Leitung von Frau Dahlke originelle und vielfältig unterschiedliche Logos. Nach einer demokratischen Abstimmung entschied sich die Klasse mit dem Logo von Son in den Wettbewerb zu starten. Im Dezember 2015 wurde eine Internetabstimmung aller 24 teilnehmenden Klassen aus Berlin und Polen durchgeführt um ein Siegerlogo zu wählen. Alle Logos waren von hoher künstlerischer Qualität. Am Ende durfte sich ein Kind einer anderen Schule über den verdienten Sieg freuen.
Kurz vor den Weihnachtsferien reisten wir mit einer Delegation (Kevin, Angelina, Lea, Hannah, Levin, Josie, Lisa und Ha My unter Begleitung von Herrn Verkoyen und Herrn Schmidt) zur EM Auslosung. Jede der 24 teilnehmenden Schulen wurde ein Teilnehmerland der Fußballeuropameisterschaft 2016 zugelost. Uns wurde Russland zugelost.
Entstehung des Länderpavillons und Turniervorbereitung
Alle 24 Klassen gestalteten für die Vor- und Finalrunde einen Pavillon mit dem Thema des zugelosten Landes. Alle Pavillons wurden in einer großen „FAIR FRIENDS EURO Ausstellung“ in Polen und Berlin ausgestellt.
Bis zur Austauschfahrt vom 09.05. – 13.05.16 nach Stettin arbeitete die Klasse mit großem Engagement und großer Freude am Pavillon. In Erdkunde wurden Plakate zur Geographie Russlands, zur Transsibirischen Eisenbahn und über russische Bodenschätze erstellt. Der Russisch SPB Kurs übersetzte die Namen der Klasse und schrieb diese in Kyrillisch auf. Das Fach Geschichte setzte den Schwerpunkt auf die russische Raumfahrt und beschäftigte sich mit Inhalten über die Raumstation Mir oder Juri Gagarin. Die Kinder der Klasse entschieden, für das Motto des Pavillons, ebenfalls das Thema Raumfahrt zu wählen. So wurde das „Russian Space Center“ geboren. Zur Dekoration bastelten die Kinder verschieden große Schriftzüge und Weltraumraketen aus Papprollen. Hierzu schrieben Ha My und Angel:
„Wir haben alle Raketen gebastelt. Alle waren sehr schön und die Meisten haben große Raketen gebastelt, wie Mina Angelina und Jordan. Aber manche haben nicht gehalten und wir mussten manche wieder heil machen. Wir konnten ein paar Raketen erneut basteln. Die meisten Raketen waren mit Sternen, Glitzer oder Glitzerklebeband. Es waren sehr schönen Stunden.“
Die Woche vor der Klassenfahrt stand nochmals ganz im Zeichen von „FAIR FRIENDS“. Frau Dahlke setzte in verschiedenen Gesprächsrunden und Spielen den Schwerpunkt auf das soziale Lernen, den Umgang mit Fremden. Zudem leitete sie die abschließenden Arbeiten am Pavillon. Herr Verkoyen trainiert mit alle Fußball interessierten Kindern. Am letzten Tag der Projektwoche (unser eigenes kleines Trainingslager) schlossen wir alle Arbeiten ab und nominierten unsere Fußballmannschaft für die Vorrunde in Stettin. Jordan hierzu:
„Wir haben entschieden, dass wir ein Tagebuch führen werden. Wir haben die Mannschaft ausgewählt (Jordan, David, Zane, Lisa, Sarah, André, Lea und Hannah). Wir hatten einen tollen Tag mit Frau Dahlke und Herrn Verkoyen.“
Die Klassenfahrt nach Stettin 09.05.16 – 13.05.16
Nach einer zweistündigen Busfahrt kamen wir am Hostel in Stettin an. Im Anschluss an das Beziehen der Zimmer reisten wird zu unserer Partnerschule, der Skola Nr. 7. Dort wurden wir von der Partnerklasse, der Klassenlehrerin und einigen Eltern freundlich mit, Getränken, Kuchen und Obst begrüßt. Folgend auf das erste Kennenlernen, erkundeten die Kinder in gemischten Gruppen die polnische Schule und das Schulgelände, auf welchem der Tag mit gemeinsamen Spielen abgeschlossen wurde.
Über den zweiten Tag der Klassenfahrt schrieb Mina in unser Tagebuch:
„Heute waren wir als erstes im Park. Die Lehrerin hat uns viel über die Geschichte Polens und Stettins erzählt. Danach waren wir ein Eis essen. Anschließend sind wir zum Bunker gegangen. Wir haben sehr viel über den 2. Weltkrieg gelernt. Heute hatte Levin Geburtstag. Wir alle haben ihm zum Geburtstag gratuliert. Heute war es sehr toll mit der polnischen Klasse. Wir freuen uns schon auf den nächsten Tag.“
Kevin zum zweiten Tag:
„Am Dienstag hatte Levin Geburtstag und er bekam von seiner Mutter ein Geschenk.Darüber freute sich Levin sehr. Danach machten wir vormittags einen Tagesausflug zu einer Kirche. Dort war ein Altar aufgebaut, auf dem Kerzen brannten um an Verstorbene zu gedenken. Nach dem Ausflug, gingen wir gegen Mittag auf den Spielplatz und kamen zufällig am Haus des Bürgermeisters vorbei. Gegen halb drei waren wir in der polnischen Schule. Auf dem Schulhof gab es 3 Sportplätze, 3 Trainingsgeräte, sowie ganz viele Spielplätze. Dort spielten wir gemeinsam mit der polnischen Klasse. Zum Abend hin ging unsere Klasse zum Hostel zurück um Abendbrot zu essen.“
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen des „FAIR FRIENDS“ Fußballturniers und der EURO Ausstellung. Hannah und Lea berichteten:
„Mittwoch früh sind alle Kinder aufgestanden. Danach gab es Frühstück, was sehr lecker war. Dann sind alle hoch auf ihre Zimmer gegangen und haben sich fertiggemacht. Wir trafen uns dann alle im Garten des Hostels, wo wir dann von zwei polnischen Lehrern abgeholt wurden. Sie brachten uns zum Schnellbus. Da mussten wir noch 10-15 Minuten warten. Mit dem Schnellbus sind wir dann bis zur Endstation gefahren. Nachdem wir am Fußballplatz angekommen waren, mussten wir erst mal unseren Pavillon aufbauen. Alle haben mitgeholfen. Wegen des Windes ist uns und unserer Partnerklasse fast der Pavillon weggeflogen. Danach mussten wir uns auf die Tribüne setzen, weil es eine Ansprache gab. Dann ist Herr Verkoyen nach vorne gegangen, um zu schauen gegen wen wir spielen müssen.
In der ersten Runde mussten wir gegen England spielen. Unser Torwart Sarah war sehr gut. Sie hat viele Bälle gehalten. In der zweiten Runde mussten wir gegen die Slowakei spielen. Wir haben den Spielern die Hand gegeben und ein gutes Spiel gewünscht. In der dritten Runde spielten wir gegen Wales. Alles lief gut, doch dann waren sie besser als wir.
Nach dem Turnier gab es Essen. Es gab Schnitzel! Das Essen war sehr lecker. Nach dem Mittagessen haben wir unseren Pavillon wieder abgebaut. Einige Kinder haben eine Wasserschlacht gemacht. Dann haben uns die Lehrer wieder abgeholt und in die Stadt zurückgebracht.
Wir waren dann Geld wechseln. Danach sind wir shoppen gegangen, leider nur für eine halbe Stunde, denn wir hatten keine Zeit mehr. Vom Shoppingcenter sind wir dann zum Hostel gelaufen.“
Den vierten Tag verbrachten wir wieder mit der polnischen Partnerklasse. Im Tagebucheintrag von Sarah und Lisa stand:
„Es war Donnerstag. Sarah hatte Geburtstag. Zuerst fuhren wir zum Kletterpark Tarzan. Alle fingen mit der normalen, grünen, Strecke an. Danach trauten sich manche auf die schwierigere, blaue, Strecke. Wir rutschten, kletterten, sprangen und hatte viel Spaß, sogar mit Höhenangst. Nach diesem Spaß aßen wir in einem Restaurant. Nachdem wir mit dem Bus zur Partnerschule gefahren sind, bekamen wir Abschiedsgeschenke von der Partnerklasse. Danach war es Zeit zum Grillen und gegen die polnische Partnerklasse Fußball zu spielen. Wir gewannen! Nach dem spaßigen und anstrengenden Tag waren wir wieder im Hostel.“
Am letzten Tag der Klassenfahrt trafen sich alle Berliner und Stettiner Klassen im Stadtpark zur offiziellen Verabschiedung durch den Stettiner Bürgermeister. Bevor wir uns endgültig von der Partnerklasse verabschiedeten, wurden die Kinder auf ein Eis eingeladen.
Besuch der polnischen Partnerklasse in Berlin 13.06. – 17.06.16
Der erste Besuchstag wurde für die polnische Partnerklasse von den Mitarbeitern der GSJ gestaltet. Dies gab uns die Gelegenheit das Treffen am Folgetag vorzubereiten und notwendige Reparaturen am Pavillon durchzuführen. Angelina hierzu:
„Am Montag haben wir geplant, wie wir die polnischen Kinder begrüßen. Wer haben die Sachen vom Pavillon, z.B. Buchstaben und Plakate repariert. Dann haben wir den Klassenraum sauber gemacht und als wir fertig waren hatten wir Spielstunde.“
Zum zweite Besuchstag beschrieb Lea ausführlich:
„Wir sollten alle um 8 Uhr in der Schule sein, weil wir alles für die polnische Klasse und uns vorbereiten mussten. Bevor die polnische Klasse kam, sagte uns Herr Schmidt Bescheid. Danach sind wir alle auf den Hof gelaufen. Wir standen in 4 Gruppen und als das letzte polnische Kind im Kreis war, gingen wir nach vorne und haben auf Polnisch Herzlich Willkommen gerufen und uns im Kreis gedreht. Danach haben wir den Weg in den Essensraum gezeigt. Dann auf einmal kam Frau Wende und hat uns überrascht. Sie hat eine kurze Rede gehalten. Gleich danach haben wir das Geocaching gemacht. Es war sehr lustig und das Ziel war das FAIR. Dort hat uns eine nette Frau das FAIR gezeigt und zum Schluss gab es eine Disco mit DJ Jörg. Danach haben wir noch gegessen und getrunken.“
Am Mittwoch fand das abschließende Fußballturnier auf dem Friedrich Ludwig Jahn Sportplatz statt. In neuen Gruppen spielten wir gegen die Schulen, welche die Teilnehmerländer Italien, Irland, Belgien und Schweden vertraten. Auch waren erstmals alle 24 Pavillons aufgebaut und die komplette Ausstellung zu besichtigen. Hierdurch war die Atmosphäre trotz des regnerischen Wetters hervorragend. Wir taten uns zunächst schwer mit dem rutschigen Rasen. Ab dem zweiten Spiel fand die Mannschaft jedoch ihren Rhythmus. Das Highlight war das abschließende Spiel gegen Schweden welches wir deutlich gewannen. Wir gratulieren dem „FAIR FRIENDS“ Champion 2016, der Grundschule an der Marie (Ungarn) zum Gewinn des Turniers.
Der letzte Besuchstag war erneut sehr ereignisreich. Bea und Mina trugen dazu in das Tagebuch ein:
„Am Donnerstag haben wir die Partnerklasse abgeholt. Wir liefen mit der Partnerklasse durch Berlins Mitte. Wir schauten und Reste der Berliner Mauer an. Am Potsdamer Platz waren wir Eis essen und schauten uns das Holocaust Mahnmal und den Deutschen Dom an. Dort gab es eine Plenarsitzung. Es fühlte sich an, als wären wir bei einer Sitzung der Abgeordneten im Bundestag. Es durften sogar ein paar Schüler durch das Mikrofon sprechen und wir machten eine Abstimmung. Dann fuhren wir alle zusammen wieder zu unserer Schule und feierten eine EM Party. Wir schauten das Spiel Deutschland gegen Polen und grillten. Das Spiel ging 0:0 aus. Eigentlich war das echt gut, da niemand traurig sein musste.“
Schlusswort
Mit der Verabschiedung der polnischen Partnerklasse endete für die 5c an diesem Abend das „FAIR FRIENDS“ Projekt. Aufregende und spannende Monate lagen hinter der Klasse. Das Engagement, die Freude und den Teamgeist, welchen die Klasse zeigte, hat mich als Klassenlehrer bewegt und stolz gemacht.
Im Namen der 5c möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken und hoffe das sich in zwei Jahren wieder einen Klasse der Peter-Pan-Grundschule auf den Weg zu „FAIR FRIENDS“ macht.
Sascha Verkoyen (Klassenlehrer)